Der Miseeler Sepp
Der Miseeler Sepp
«Würde ich die Liegenschaft nicht gekauft haben,
hätte ich riskieren müssen, dass ein Altdorfer
oder einer von Bauen in unserer Gemeinde
genutzet und bleibenden Wohnsitz aufgeschlagen
hätte. Das wollen wir Isenthaler nicht.»
Der Miseeler Sepp während eines Verhörs
LERNEN SIE DEN MISEELER KENNEN!
Neid? Eifersucht? Oder blinde Wut? Autor Joe Arnold zeichnet in seinen Lesungen 100 Jahre nach dem spektakulären Kriminalfall in Isenthal ein spannendes Bild des Mörders. «Der Miseeler Sepp» ist die Biografie eines Menschen, der sich ein Leben lang unter dem Radar der Gesellschaft bewegte …
Die nächsten Termine:
5. Februar 2025
AMSTÄG! Literatur & Musik
Lesung mit anschliessendem Apéro
Musikalische Begleitung:
Gitarrist Elia Aregger
Mittwoch, 5. Februar 2025, 20 Uhr
Restaurant Grund, Amsteg
Veranstalter: bildfluss-Verlag, Altdorf
Eintritt frei
12. März 2025
Kulturkommission Bürglen
Lesung
Mittwoch, 12. März 2025, 20 Uhr
Aula Bürglen
Eintritt frei
Der Miseeler Sepp
von Joe Arnold
- Die Ausgangslage
- Der Fall
- Das Buch
- Der Autor
Seit vielen Jahren engagiere ich mich als Regisseur und Autor beim Theaterverein Spiringen, der vorzugsweise spannende Lebensgeschichten aufführt, die irgendwo in der Schweiz angesiedelt sind. Auf der Suche nach einem Urner Thema Ende 2022 erinnerte ich mich an ein Drama, das sich vor rund hundert Jahren im Isenthal ereignet hatte: Es ging damals um nichts weniger als ein Tötungsdelikt.
Ich habe bereits als junger Lehrer davon erfahren, als ich Anfang der 1980er-Jahre ein Jahr lang im Isenthal unterrichtete, wo sich das Drama abgespielt hatte. «Die Hauptrolle» in der Geschichte, die damals immer noch gerne am Wirtshaustisch zum Besten gegeben wurde, spielte der sogenannte «Miseeler Sepp».
Der Zufall wollte es sogar, dass ich ihm einst persönlich begegnet bin, ohne zu wissen, wer er war. Und nun, nach vielen Jahren, erinnerte ich mich wieder an diese Begegnung und begann, zu recherchieren. Auf Anfrage beim Staatsarchiv Uri bekam ich Zugang zu einem über 100-seitigen Dossier, das Verhörprotokolle, Briefe, Berichte, Fotos, Skizzen und Notizen zu diesem Fall enthielt. Ein wahrer Schatz!
Der «Miseeler Sepp» und seine tragische Lebensgeschichte zogen mich immer mehr in ihren Bann. Ich unterhielt mich mit Zeitgenossen, durchforstete das Gemeindearchiv in Isenthal und sammelte in wochenlanger Arbeit immer mehr Material. Schliesslich hatte ich eine über 300 Seiten umfassende Dokumentation des spektakulären Falls zusammengetragen – und mich mit vielen Menschen unterhalten, die mich fast ausnahmslos dazu ermunterten, diese Geschichte einer breiteren Öffentlichkeit zu erzählen.
Die Idee zum Buch war geboren.
Josef Jauch, genannt «Miseeler Sepp», wächst in einer kinderreichen Familie auf Wang im Kleintal von Isenthal auf. Seine Mutter stirbt bei der Geburt des letzten Kindes. Der Vater ist mit der Kinderschar überfordert. Trotz einer entbehrungsreichen Kindheit und vielen Absenzen in der Schule wird Sepp aber ein tüchtiger und sparsamer Arbeiter.
1923 kann er aus seinem Ersparten die Liegenschaft Untere Bärchi in Isenthal ersteigern. Der Ort bringt ihm kein Glück! Johann Aschwanden, ein Widersacher aus Bauen, macht ihm das Leben schwer. Es kommt zu einem fatalen Streit, in dessen Verlauf Jauch seinen Kontrahenten erschiesst – aus Notwehr, wie er sagt, doch alle Indizien sprechen gegen ihn.
Josef Jauch wird im Februar 1925 zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. Kaum einen Monat später gelingt ihm die Flucht. Mit dem Heimatschein seines Bruders flieht er als Dominik Jauch nach Frankreich, von wo aus er 40 Jahre nichts mehr von sich hören lässt.
1964 kommt überraschende Post aus Lothringen: Man habe da einen Bürger von Isenthal namens Dominik Jauch in einer Pflegeeinrichtung und würde ganz gerne mal über die Kosten sprechen. In Isenthal entscheidet man sich dafür, den «Miseeler» aus Kostengründen nach Hause zu holen. Damit beginnt für alle Beteiligten eine schwierige Zeit …
Um den berührenden Fall des «Miseeler Sepps» einem möglichst breiten Publikum näherzubringen, ist es unumgänglich, die bereits vorliegende Dokumentation – die mir später auch noch als Quelle für ein neues Theaterstück dienen soll – in eine attraktive und zeitgemässe Buchform zu bringen. Sie soll entsprechend überarbeitet und gleichzeitig massiv gekürzt werden. Anschliessend soll das Buch mit Bildmaterial angereichert und lesefreundlich gestaltet werden.
Für die Realisation des Buches über den «Miseeler Sepp» konnte ich den Urner Historiker und Autor Dr. Christoph Zurfluh gewinnen, der bereits zahlreiche Bücher, oft mit historischem Hintergrund, verfasst und produziert hat. Darunter etwa jenes über Martin Gamma («Und alles Glück ist Traum») und das Jubiläumsbuch über die Dätwyler AG («Die Kraft der unscheinbaren Dinge», zusammen mit Karl Lüönd).
Christoph Zurfluh wird das Buch zusammen mit der Grafikerin Nicole Laubacher realisieren. Sie sind ein eingespieltes Team, das zusammen bereits eine Vielzahl an Büchern und Ausstellungen verantwortet hat. Mehr Infos: diemagaziner.ch (Christoph Zurfluh) beziehungsweise kuettel-laubacher.ch (Nicole Laubacher).
Joe Arnold, geboren am 19. Juli 1958 in Bürglen, unterrichtete nach seiner Ausbildung zum Primarlehrer ein Jahr in Isenthal, wo er zufälligerweise dem «Miseeler Sepp» begegnete. Nach langjährigen Lehrtätigkeiten in Bürglen und Spiringen bildete er sich zum Heilpädagogen weiter und war in dieser Funktion bis zu seiner Pensionierung tätig, zuletzt in der Stiftung papilio in Altdorf.
Joe Arnold ist Gründungsmitglied des Theatervereins Spiringen und hat als Gesamtverantwortlicher und Regisseur seit 1998 («Das Urner Krippenspiel» von Heinrich Danioth) rund 20 Jugend- und Erwachsenentheater auf die Bühne gebracht, zuletzt die Uraufführung «Ds Liächt hinder dä Bärgä», für das er, nach dem Roman von Thomas Röthlisberger, auch die Theaterfassung geschrieben hat.
Der «Miseeler Sepp» ist sein erstes Buch.
«Der Miseeler Sepp» – bei uns erhältlich!